Impressionen vom Benefizkonzert für Inklusionsprojekte am 10.05.2025

"Besonders mit Musik!"

 

Erstes großes Konzert im neuen Schulzentrum Goldene Aue - Kreismusikschule Goslar begeistert musikalisch für Inklusion

„Das Leben ist lebenswert - besonders mit Musik!“, eröffnete Direktorin Katharina Busmann am vergangenen Samstag das Benefizkonzert zugunsten inklusiver Projekte. Die Kreismusikschule präsentierte ein mitreißendes Programm von großer Bandbreite mit zwei der größeren Ensembles der Kreismusikschule. Das Ensemble „Percussion & Strings“ und das Kammerorchester teilten sich Konzert und Bühne mit insgesamt 50 Mitwirkenden. Der Erlös aus Eintritt und Spenden kommt Kooperationen unter anderem mit Förderschulen und Lebenshilfe zugute, die ab dem neuen Schuljahr starten. Es war das erste große klassische Konzert im neuen Schulzentrum Goldene Aue. Im Vorfeld waren musikschulseitig Akustikproben erfolgt, um die Klangentwicklung im Saal kennenzulernen und tontechnisch zu optimieren. Der Aufwand hatte sich gelohnt. Das Publikum wurde durch ein schwungvolles Programm auf hohem Niveau belohnt.

Hier zeige sich Charisma und Qualität „einer der mit 2.700 Schülern großen Musikschulen in Niedersachsen“, wie Dr. Thomas Stumpf in seinem Grußwort betonte. Als Ideengeber für das Benefizkonzerts unterstrich er die nachhaltige Arbeit der Musikschule und die große verbindende Chance, die gerade die Musik für das Thema Inklusion bietet. Weitere Spenden sollen daher seitens der rotarischen Gemeinschaft zufließen, insbesondere aus dem Canossa-Spenden-Lauf am 20. September 2025 in Bad Harzburg.

Die Kreismusikschule präsentierte zwei der größeren von insgesamt 15 Ensembles der Kreismusikschule mit insgesamt 50 Mitwirkende. Zum Auftakt spielte der junge Solist Benedek Balajti mit beindruckender Präzision aus seinem Programm für den Bundeswettbewerb Jugend musiziert zwei tänzerische Sätze aus einer Suite von William Kraft für Drums, Snare und Bongos. Den ersten Konzertteil gestaltet danach das Ensemble „Percussion & Strings“ unter der Leitung von Maria Balajti und Gergely Balajti. Manch einen hielt es da nur schwer auf den Sitzen, denn es ging rhythmisch-rasant zu mit sogenanntem Dance-Pop unter anderem mit Songs von Ed Sheeran und Dua Lipa. Melodisch geprägte Stücke mit aktuellen Songs von Billie Eilish und Miley Cyrus wechselten sich ab mit nostalgischem Groove von Earth Wind and Fire und 80er-Jahre-Pop der Band A-Ha.

Weniger bekannt dürfte der polnische Komponist Przystaniak sein, der in seinem Zyklus „Five Angels“ Klezmermusik und Popmusik modern verschmelzen lässt. Zwei starke Klang-Charaktere trafen hier in perfekter Harmonie zusammen. Zarte Streichinstrumente und vielfältiges Schlagwerk mit Mallets ergänzten sich in Timbre, Klang und rhythmischer Prägnanz. Das akkurate Zusammenspiel der rund 20 Mitwirkenden war nicht nur musikalisch ein Hochgenuss. Vor allem die wieder neuen Umbesetzungen an Marimbaphonen, Vibraphonen und unterschiedlichsten Percussion-Instrumenten boten ein Bild absoluter Spielfreude. Die Arrangements für diese ganz besondere Instrumentierung stammten aus der Feder von Maria und Gergely Balajti.

Der zweite Konzertteil gehörte ganz dem Kammerorchester der Kreismusikschule, das unter dem Dirigat von Anette Zell bereits wiederholt beim Deutschen Orchesterwettbewerb ausgezeichnet wurde. Das Kammerorchester gestaltete ein souveränes Programm von enormer Spannweite von Renaissance bis Michel Jackson. Wunderbar anzusehen war das hervorragende Zusammenspiel zwischen der Dirigentin und den rund 30 begeisterten Mitwirkenden, die dem Orchester teils lange bis ins Studium treu bleiben und gerne immer wieder für ein solches „Heimspiel“ nach Goslar kommen. Mit feinfühliger Heiterkeit interpretierten sie das G-Dur-Konzert von Barockmeisters Georg Philipp Telemann, um anschließend perfekt intoniert einen Sprung in die Klassik zu machen mit dem beschwingten ersten Satz aus der C-Dur-Jugendsymphonie von Felix Mendelssohn-Bartholdy. Spätromantisch wurde es dann mit einer temperamentvoll inszenierten „Jig“ aus der „St. Paul’s Suite“ von Gustav Holst. Und mit Harald Genzmer präsentierte das Kammerorchester schließlich einen der meistaufgeführten deutschen Komponisten der Gegenwart. Der strukturierte und zugleich zart-verwobene Charakter von Genzmers Sinfonietta wurde sehr bewegend herausgearbeitet. Das Konzert endete emotional mit zwei Königen aus der Welt der Popmusik. Nach einem herrlichen Medley aus „The Lion King“ folgte in einem fulminanten Höhepunkt „The King of Pop“ mit bekannten Songs von Michael Jackson.

Musik sei „mit jedem Takt ein Sinnbild für Inklusion, beweglich und zugleich bewegend“, so Busmann. Und sichtlich bewegt war das Publikum bei diesem Konzert. Mit Standing Ovation für beide Ensembles ging das erste große Konzert in der beeindruckenden Halle des neuen Schulzentrums zu Ende. Ulrike Eilers, Leitung des Schulzentrums Goldene Aue, zeigte sich sichtlich begeistert angesichts der überraschend guten Klangqualität im Forum und schlug spontan vor, aus dem Konzert eine Tradition von Mai-Konzerten im Schulzentrum zu machen. Busmann bedankte sich für die tolle Gastfreundschaft und Unterstützung durch die Leitung und Team der Goldenen Aue sowie durch den Vorstand des Telemann-Vereins, dem auch Eilers angehört.

Ein paar Impressionen vom Konzertabend findet Sie in unserer Galerie.