SVA-Schülerinnen und Schüler präsentierten virtuoses Konzert
„Es ist so beeindruckend! So ein abwechslungsreiches Programm! Ein Höhepunkt nach dem anderen!“ begeisterte sich eine Dame beim Konzert der Schülerinnen und Schüler der studienvorbereitenden Ausbildung (SVA) am 17.05. im KUMA.
In der Tat: was die jungen musikalischen Talente im Alter zwischen zwölf und 21 Jahren im Saal Arcachon präsentierten, war ein Genuss. Den Anfang machte Frieda Nagels auf dem Cello mit einem Satz aus Joseph Hayns Cello-Konzert. Das war so fein intoniert und in seinen Nuancen herausgearbeitet wie auch die folgende Sonatine von Schubert, vorgetragen von Lisa Ailin Schaadt an der Geige. Begleitet am Klavier wurden sie von der Pianistin Julia Lahmer, die für die meisten Schülerinnen und Schüler als feinfühlige Korrepetitorin zur Seite stand.
Als nächstes erklang Franz Liszts „Liebestraum“, den Chung Thanh Nguyen, der erst seit 2 Jahren Klavierunterricht bekommt, erstaunlich gut spielte. Natürlich dürfen bei einem solchen Konzert Stücke des Großmeisters Wolfgang Amadeus Mozart nicht fehlen. Nina Bohnsack auf der Querflöte überzeugte mit perlenden Läufen und der typischen Verspieltheit des Allegros aus der Sonate B-Dur. Begleitet wurde sie dabei von der Mitschülerin Zoey Bohn am Klavier, die dann später noch an der Geige Mozarts Violinkonzert in G-Dur wunderbar federnd und lebendig zum Besten gab. Dass Zoey auch ganz anders kann – kraftvoll, zupackend, expressiv – , zeigte sie mit einem Solo-Stück am Klavier, der Toccata in Es-Moll von Aram Khachaturian. Welch ein Gegensatz!
„Was Sie heute nachmittag hier erleben, hat neben dem musikalischen Talent mit jahrelanger Übung, viel Fleiß und natürlich dem professionellen und individuellen Unterricht durch die Lehrkräfte zu tun “, erklärte Inken Röhrs, die Fachbereichsleitung für Begabungsförderung an der Kreismusikschule Goslar. Und so wird zwischendurch auch den Musikpädagoginnen und – pädagogen und Galina Kort, die den SVA-Unterricht leitet, kapplaudiert. Am Ende des ersten Teils beeindruckte Meral Hamut mit „Kol Nidrei“ von Max Bruch. Das Werk basiert auf einem jüdischen Gebet , das am Vorabend des Jom Kippur gebetet wird. Die junge Cellistin trug die Komposition mit soviel Innigkeit, Reife und Können vor, dass das Publikum einen Moment brauchte, um beseelt in die Pause zu gehen.
Der zweite Teil war geprägt von den Stücken der Holz- und Blechbläser: Victoria Zienkiewiecz brillierte mit dem ersten Satz der Sonate für Flöte und Klavier von Francis Poulenc und Stefan Rachev beeindruckte mit wundervollem Klang des Andante des Trompeten-Konzerte Es-Moll von Joseph Haydn. Dass er dabei mit verbundenem Daumen und Zeigefinger auf die Bühne kam, war für die Gäste ein Schreck, für den gerade einmal 15jährigen aber kein Problem. „Ich spiele einfach mit den anderen drei Fingern…“ schmunzelte er mit professioneller Lässigkeit, „…zum Glück ist es ein langsamer Satz.“
Ähnlich entspannt betrat Tim Bohnsack die Bühne, um ein zeitgenössisches Werk von Jan Sandström vorzutragen „Sang till Lotta“ - schmelzend im Ton, extrem intonationssicher und mit bezaubernder Leichtigkeit. Abgeschlossen wurde das Konzert mit jazzigen Klängen von Mario Röttger am Tenor-Saxophon mit Paul Desmonds „Take five“, bei dem er ein ausdruckstarkes Solo ablieferte.
Als Zugabe – mit ebenso beeindruckenden Improvisationen - spielten Tim und Mario noch einmal gemeinsam unter der Leitung von Jarek Bartoszek am Klavier Benny Golsons „Five Spot after Dark“
Der anhaltende Applaus der Gäste nach jedem Beitrag zeigte, welch hochkarätige Talente Goslar hervorbringt, die – auch gefördert im SVA-Unterricht der Kreismusikschule - sicher auch in Zukunft von sich hören werden lassen.